Eines der wichtigsten Kriterien bei der Anschaffung neuer Hardware-Komponenten ist deren Zuverlässigkeit und Lebensdauer. Diese wird durch die Mean Time Between Failures (MTBF) ausgedrückt, eine Kennzahl, die die zu erwartende Zeitspanne zwischen möglichen Ausfällen eines Gerätes angibt. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie kann er in der Praxis angewendet werden?

Was ist MTBF?

MTBF steht für Mean Time Between Failures, zu Deutsch etwa „mittlere Betriebsdauer zwischen zwei Ausfällen“. Diese Kennzahl wird verwendet, um die Zuverlässigkeit und die zu erwartende Lebensdauer von Industrie-PCs, Servern und anderen technischen Geräten anzugeben. Im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum bei Lebensmitteln, das eine Garantie bis zu diesem Datum verspricht, gibt die MTBF die durchschnittliche Zeit zwischen zwei Ausfällen an. Es handelt sich also um einen Indikator, der es dem Anwender ermöglicht, abzuschätzen, wann die erste signifikante Störung oder der Ausfall eines Gerätes auftreten könnte.

Die Bedeutung der MTBF

Die Angabe der MTBF ist ein wichtiger Anhaltspunkt für die Planung und Wartung von Hardware. Anwender können mit dieser Information rechtzeitig planen, wann Ersatzteile beschafft oder Daten und Anwendungen auf neue Systeme migriert werden sollten. Zu beachten ist, dass die MTBF eine statistische Größe ist und somit immer nur einen Durchschnittswert darstellt. Die tatsächliche Lebensdauer eines Systems kann daher von der angegebenen MTBF abweichen. Dies hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von den Einsatzbedingungen und der Qualität der Wartung.

Wie wird die MTBF berechnet?

Die Berechnung der MTBF basiert auf den Ausfallraten der einzelnen Komponenten eines Gerätes und weiteren Erfahrungswerten. In der Industrie werden häufig umfangreiche Tests durchgeführt, um die MTBF neuer Produkte zu bestimmen. Bei diesen Tests werden in der Regel Daten über die Ausfallraten während der Betriebsdauer unter verschiedenen Betriebsbedingungen gesammelt.

Einflussfaktoren auf die MTBF

Verschiedene Umgebungsfaktoren können die MTBF erheblich beeinflussen. Dazu gehören Temperaturschwankungen, Vibrationen und andere physikalische Belastungen, denen die Geräte ausgesetzt sind. Auch die Bauart und Qualität der Komponenten spielen eine entscheidende Rolle. So können Festplatten in Industrie-PCs MTBF-Werte von bis zu zwei Millionen Stunden erreichen, während herkömmliche Consumer-Festplatten typischerweise für 300.000 Stunden ausgelegt sind.

Schlussfolgerung

Die MTBF ist eine wichtige Kennzahl für alle, die in Hardware investieren. Sie bietet eine wertvolle Grundlage für die Bewertung der Zuverlässigkeit und der zu erwartenden Lebensdauer von technischen Geräten. Durch das Verständnis dieser Maßeinheit können Unternehmen und Privatpersonen ihre Systeme effizienter planen und verwalten, um unerwartete Ausfälle und die damit verbundenen Kosten zu minimieren.